Samstag, 20. März

Ein grosse Sache war angesagt. Pigne d'Arolla mit Umrundung des mächtigen Mont Collon mit Schneeschuhen! Ab Aarau bis mit Bergführer Adi in Visp die 8er-Gruppe komplett war. Mit Postbus fuhren wir das Val d'Hérense hoch, durch die Moränenpyramiden von Euseigne bis La Coutaz. Das Wetter zeigte sich von der schönsten Seite. Wir montierten unsere Schneeschuhe, Tschäpper und Sonnenbrille und salbten unsere Häupter. Alles nicht notwendige Material wurde hinter einem Baum deponiert. Und los ging's oppsi im Sauseschritt. Im Weiler De La Cretta pausierten wir kurz, 600Hm fehlten noch bis zu La Palantse de la Cretta. Wundervoll wie der Schnee glitzerte und die Sonne uns den Nacken wärmte. 13:45 erreichte Adi als Erster den mit bereits 25 anderen Türlern besetzten Gipfel. Gratulation, ein Schluck Tee und schon ging's wieder nidsi. Punkt 15:10 erreichten wir wieder den Postbus zurück nach Evolène.

Sonntag, 21. März

Mit Postbus fuhren wir wieder hoch bis Arolla. Südwestlich über dem Dorfe zeigte sich erstmals der "Kiefernzapfen" von Arolla, 3787m hoch. Durch einen Kiefernwald Entlang der Piste stiegen wir hoch über La Remointse bis zur Mitte des Skiliftes. Adi schwitze während er uns einen Aufstiegsraben im Neuschnee erstellte. Ab dort folgten wir pistenlos der Skiaufstiegspur bis Pas de Chèvres. Mit aufgeschnallten Schneeschuhen musste kletternd der abenteuerliche Abstieg hinunter auf den Glacier de Cheillon überwunden werden. Früher eine lange steile Leiter, seit 2014 ein Labyrinth aus Stufen, Leitern und Plattformen. Unten angekommen montierten wir wieder die Schneeschuhe und kämpften uns in 50Min zur Cabane des Dix hoch. Da Schneefall, Wind und Nebel einsetzte, verzichteten wir auf La Luette und gschpröchelten dafür zusammen gemütlich bei Kaffee und einem Schluck Wein drinnen in der Hütte.

Montag, 22. März

Montagmorgen. Der Höhepunkt Pigne d'Arolla wurde in Angriff genommen. Es war kalt, bitterkalt mit dem starken Nordwind. Zusammen mit 25 anderen Türlern stiegen wir den Glacier de Tsena Réfien hoch. Nach dem Col de Serpentine mussten wir im arktischen Schneesturm die Steigeisen anschnallen. Nicht ganz einfach, da bei einigen Hände, Füsse, Nase und Spannriemen eingefroren waren. Über den Col du Brenay warf der Wind uns einige Male zu Boden! Er war derart stark, dass wir wie Dominosteine gemeinsam fielen. Auf dem Gipfel dämpfte die arktische Kälte unsere Euphorie, so dass kaum jemand die fällige Mittagspause einforderte. Erst unterhalb 3500m war eine Snack- und Trinkpause möglich. Der folgende Abstieg hatte es in sich. Wieder mussten im Steilhang die Steigeisen montiert werden. Für den Zustieg zur Cabane de Vignettes zum letzten Mal Steigeisen montieren und erreicht war unser Tagesziel.

Dienstag, 23. März

Unser Ziel, Arolla wurde indirekt angegangen.Eine Umrundung des mächtigen Mont Collon war geplant.Die Sonne schien und versuchte dem kalten Wind die Stirn zu bieten. Auf dem Col L'Eveque war eine richtige Pause möglich.Endlich konnte ich das Mittagessen der letzten 2 Tage verzehren.Der folgende Abstieg auf dem Glacier d'Arolla im Windschatten ein Genuss!Super, die Türler im Aufstieg des Col Mont Brulé zu beobachten. Auf 2500m kamen wir bei einem Einlaufbauwerk vorbei.Das 420 km² Fläche umfassende Einzugsgebiet des Dixence-Stausees raubt auch hier das Wasser.Es verschwindet im 100km langen unterirdischen Stollennetz.3km vor Arolla kreuzten die ersten Touristen auf.Sie besuchten das wunderbar leuchtende, durchgängige Gletschertor. Mit und ohne Schneeschuhe, kämpften sie sich durch den Schnee. In Arolla reichte es noch für einen Abschiedstrunk. Danke an Adi und Peter für die schönen Tage!