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UNESCO-Naturwelterbe Monte San Giorgio / Valle di Muggio, NaTour

SAC Aarau

Tourenbericht

Datum:  Freitag, 08.03. bis Sonntag, 10.03.2019

Fossilien, Geologie und Botanik am Massiv Monte San Giorgio, Bergstädtchen Viggiù, militärische Befestigung Linea Cadorna

 
Tourenbericht
Leitung
Peter Demuth

Bericht
Fritz Gebhard

Foto(s)
Fritz Gebhard

Eine stattliche Anzahl von 15 Personen reist mit Peter Demuth in eine beinahe unbekannte Ecke des südlichsten Teils des Tessins und dem benachbarten Italien. In Capolago begrüsst uns Roland Bandi, Führer des Fossilienmuseums Meride und Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für historische Bergbauforschung, der uns die drei Tage begleitet.

Wir besuchen das vom Tessiner Architekten Mario Botta umgebaute und erweiterte Fossilienmuseum von Meride. Es zeigt eine Auswahl von versteinerten Tieren und Pflanzen aus dem weltweit einmaligen UNESCO-Weltnaturerbe des Monte San Giorgio. Die Fossilien dieses Berges sind wegen ihrer Vielfalt und ihrer einmaligen Erhaltungsweise berühmt. Auf vier Stockwerke verteilt wird die grosse Vielfalt an Lebewesen vorgestellt, die vor 245 bis 180 Millionen Jahren das damalige Meer und seine Küste im Südtessin bevölkerten. Illustrationen und Modelle machen diese längst ausgestorbene Welt verständlich, deren Fossilien seit 1850 von schweizerischen und italienischen Fachleuten ausgegraben, präpariert und wissenschaftlich beschrieben wurden.

Eine Bahnfahrt am Samstagmorgen ins italienische Bisuschio-Viggiù ist heute dank gut ausgebauten grenzüberschreitenden S-Bahnen kein Problem. Dornenvoll ist aber der Kauf des Billets. Leider sind keine an den SBB-Automaten erhältlich. In Arcisate, wo wir umsteigen, ist die Bar, die Billette verkauft, geschlossen. Peter findet heraus, dass es im nahen Dorf eine Bar gibt, die ebenfalls Billette verkauft und erst noch geöffnet ist … und wickelt das alles in den knapp 20 Min. Umsteigezeit ab.

Mit etwas Glück (Roland Bandi ist noch nie von dieser Seite zu den Steinbrüchen gelangt) findet Peter dank eines Berichts mit Koordinatenangaben den untersten unterirdischen, längst stillgelegten Steinbruch auf direktem Weg durch einen privaten Garten. Die Besitzer öffnen uns grosszügig die geschlossenen Gartentore. Wir montieren unsere Stirnlampen und steigen im Innern über Geröll, wie in einer Kathedrale mit Säulen, steil bergan. Zu unserer Überraschung gelangen wir weiter oben wieder ins Freie. Der heutige Tag geht dornenvoll weiter: Der Weg ist mit Dorngestrüpp völlig zugewachsen, und vor allem Roland, der voraus geht, sieht nach einer Stunde aus, als wäre er in eine Schlägerei geraten …

Das Bergstädtchen Viggiù, auf einer Terrasse gelegen, hatte früher mal eine Tramverbindung nach Piamo (heute Bahnstation Bisuschio-Viggiù) besessen und dank den sechs seit dem 14. Jahrhundert betriebenen unterirdischen Steinbrüchen auch bessere Zeiten erlebt. Viele Bewohner waren Steinmetze und ein paar davon sind auch bekannt und reich geworden. Für uns ist es Ausgangspunkt zum Besuch der Linea Cadorna. Sie besteht aus weitgehend sehr gut erhaltenen militärischen Befestigungen, die zwischen 1911 und 1916 in den italienischen Voralpen erstellt wurden, um Italien vor einem hypothetischen deutschen Angriff quer durch die neutrale Schweiz zu schützen. Auch längs des Massivs Monte Orsa--Monte Pavello wurden unzählige Laufgräben, Stollen und Stellungen für Maschinengewehre und Kanonen angebracht, die es ermöglicht hätten, beispielsweise den Seedamm von Melide oder Lugano zu beschiessen. Glücklicherweise wurde aber nie ein Schuss aus diesen Anlagen abgefeuert. Heute kann man auf diesen Befestigungen als Wanderer eine fantastische Aussicht in alle Richtungen geniessen.

Nach dem Überschreiten von Monte Pavello und Pne d’Arzo (1015 m) und gleichzeitigem Passieren der Schweizer Grenze führt uns der Abstieg an einer seltenen Variante der Buchsblättrigen Kreuzblume vorbei (mit purpurroten, anstelle der üblichen weissen «Flügeln») zu den Steinbrüchen von Arzo (TI), die bereits zur Zeit der Renaissance in Betrieb waren. Es finden sich verschiedene Typen des «Marmo di Arzo» aus dem unteren Jura (eigentlich kein Marmor, sondern ein polierfähiges Sedimentgestein, Brekzie genannt), das nicht nur regional, sondern in ganz Europa Verbreitung fand. Es wurde wegen ihrer bunten Farben speziell in Kirchen eingebaut. Die drei wichtigsten Gesteinstypen «Macchia Vecchia», «Broccatello» und «Rosso d’Arzo» schmücken Altäre, z.B. in den Domen von Como und Mailand, aber auch im Kloster Einsiedeln.

Am Sonntagmorgen gelangen wir mit dem Postauto ins italienische Porto Ceresio und über verschlungene Wege (oder sind es bereits keine Wege mehr?) zum Monte Grumello. Noch einmal geniessen wir einen fantastischen Tiefblick auf den Lago di Ceresio (wie der Luganersee hier genannt wird). Ein Übergang führt uns via Crocifisso an der ehemaligen Ölfabrik Spinirolo vorbei (wo früher durch Destilation das „Saurol“ für die pharmazeutische Industrie gewonnen wurde) nach Meride und weiter hoch über dem östlichen Zipfel des Luganersees nach Riva San Vitale, wo die Zeit noch reicht, dem berühmten Battisterio aus dem 6. Jahrhundert einen Besuch abzustatten.

Das Wissen von Roland Bandi über Geologie, Bergbauforschung und Botanik ist fast unerschöpflich. Wir haben u.a. einen Einblick in vergangene Zeiten (von 245 Millionen Jahren über das Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert) gewonnen. Aber gegen Schluss hatten wir etwas Mühe, ob der vielen Information, den Überblick zu behalten, und der Zeitplan ist manchmal etwas aus den Fugen geraten. Aber dank dem Organisations- und Improvisationstalent von Peter sind wir immer rechtzeitig zum Nachtessen im Hotel zurück (war übrigens auch eine gute Wahl!), resp. am Bahnhof angekommen. Vielen Dank, Peter Demuth und Roland Bandi, für die drei sehr informativen, aber auch landschaftlich tollen Tage!

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